Dienstag, 6. August 2013

TIERE SIND ZUM ESSEN DA

(Die Prinzen)

Ich hatte meinen gestrigen Blogeintrag gerade beendet und online geschickt, da lieferten mir die Abendnachrichten vollkommen unaufgefordert ein noch viel besseres Thema. Ihr ahnt bestimmt, was jetzt kommt: Dieser Veggie-Blödsinn, den die altrevolutionären Spinner von den Grünen wieder einmal ausgeheckt haben um dem vernunftbegabten Teil der Bevölkerung wieder eins rein zu würgen – und zwar irgend eine schrumpelige Ökorübe, die aus Klimaschutzgründen nur mal kurz durch lauwarmes Wasser gezogen wurde und die man nun unter politischem Zwang gefälligst zu genießen hat. Und weeeehe man würzt nach!!! HIPPIES!

Ich habe, mal abseits aller Überzeichnung, die ich hier so gerne nutze, eigentlich kein Problem mit Bionahrungsmitteln oder fleischlosem Essen. Erstere schmecken in der Tat zum Teil deutlich besser als dieser Gentechnikmatsch, den man zum Teil im Discounter angedreht bekommt. Außerdem ist es mittlerweile erschwinglich und lohnt sich rein kulinarisch. Fleischloses Essen ist im Grunde genommen auch OK (vor allem dann, wenn ich die Möglichkeit habe es zu vermeiden.) Zwinkerndes Smiley Auch gehöre ich nicht zu der Fraktion, die das komplett ablehnt oder verteufelt. Ich sehe es eher unter dem Motto “leben und leben lassen”, kann es andererseits aber nicht ausstehen, wenn mich jemand im Brustton der moralischen Überlegenheit zu agitieren versucht Nahrungsmittel als “Freunde” zu betrachten. In unserem Kurzurlaub in Berlin entstand vor genau einer Woche dieses kompromittierende Foto hier:

BioFastFood

Ja, wir waren da drin und ja, wir haben etwas gegessen. Und nein, es war nicht schlecht, es war sogar überraschend gut. Die Pommes da sind der Hammer und abgesehen von dem, das wie Bacon schmecken soll (salzige Quietschpappe - das Zeug ist ein Witz, dann soll man es lieber ganz lassen) war der Burger auch eher im oberen Tabellendrittel angesiedelt. Kurz: Ich probiere ja einiges aus, so isses ja nun nicht. Der eigentliche Punkt für mich ist, daß der Vorschlag beinhaltet, daß es uns praktisch vorgeschrieben werden soll. Als ob wir in diesem Land noch ein sinnfreies Gesetz mehr brauchen können; als ob die Grünen keine anderen Probleme als vordringlich ansehen sollten, als die Zwangstransformation des Wählerviehs zum Wiederkäuer! Offensichtlich ist dem aber so. Wir haben ein Bundestagswahl vor der Tür und der Spitzenriege der Bundesgrünen fällt nichts Besseres ein. Zu allem Überfluß schickt man auch noch die Künast vor um diesen Kokolores zu verkünden. Madame Möchtegern-Wowi mit ihrem nächsten selbstgerechten Agitationsangriff auf den gesunden Menschenverstand – so kam das bei mir an. Ist den Birkenstockzauseln denn eigentlich bewußt, daß es in Kantinen jeden Tag ein vegetarisches Essen gibt? Seit über einem Jahrzehnt??? Bei uns in der Mensa gab es immer ein Nahrungsmittel, das komplett fleischfrei war. Wenn einem egal war, was den Magen füllt oder man die 10 Minuten Schlange am Schnitzelgericht umgehen wollte, dann konnte man da bequem seinen Gemüsebratling abholen – theoretisch. Ein mal die Woche gabs noch ne Salatbar und fertig war der Lack. Das Angebot an sich gibt es also schon längst, daß es nicht immer optimal ist, das sehe ich ja noch ein. Vielleicht sollte man einfach da ansetzen, das bestehende Angebot zu optimieren. 2 Gerichte, OK. Eines von mir auch herkömmlich vegetarisch, das andere nur mit Biolebensmitteln – das fände ich vertretbar und logisch. Jetzt aber gleich zu kommen und alle Kantinenbesucher dazu verdonnern zu wollen, ein Mal in der Woche nur noch das zu essen, was die Grünen wollen, das ist meiner Meinung nach eine Frechheit. Soll Frau Künast doch Veggie-Tage einlegen bis sie adlig wird, ich werde sie ganz bestimmt nicht aufhalten. Allerdings erwarte ich dann auch entsprechende Toleranz von der Gegenseite. Zumal “Veggie-Day” ja eh Augenwischerei ist. Wer läßt sich denn früh oder abends durch diesen Quark schon sprichwörtlich die Wurst vom Brot nehmen? Ich jedenfalls nicht. Diese Kampagne gegen Fleischesser, dieses unterschwellige “Schämt euch!” was da immer mitschwingt, diese Diffamierung als “Fleischfresser” oder Schlimmeres, das geht mir auf die Ketten! Was wäre denn los, wenn die CSU die absolute Mehrheit bei der Wahl erlangt (Gott bewahre!!!) und dann als erstes einen bundesweiten Haxentag ausruft? Was wäre, wenn man Fleischverzehr vorschreiben würde? Das ist im Grunde nichts anderes, denn es geht bei Bevormundung nicht um das “was”, sondern um das “ob”. Da wäre das Gejammer aber groß – und auch das würde ich verstehen.

Sprachlich kommt das Ganze auf den ersten Blick ja beeindruckend harmlos daher. “Veggie”, das klingt erst einmal niedlich. Niedlicher zumindest als “Kraut- und Rüben – Tag” oder so. Der dahinter stehende politische Zwangsmechanismus wird auf die Art schön kaschiert, was ihn aber nicht harmloser macht. Es ist und bleibt ein unzulässiger Eingriff in die Selbstbestimmung des Bundesbürgers – für mich ist das schlicht und einfach verfassungsfeindlich! Ich kann nur hoffen, daß der Verfassungsschutz diese Extremisten auf dem Schirm hat! Zwinkerndes Smiley Ich kann solche Vorschläge einfach nicht ernst nehmen, wenn sie aus einer Ecke kommen, die zu ihren Gründerzeiten obrigkeitsstaatliche Regulierung und Bevormundung bekämpft hat. Was ist nur aus den Grünen geworden? Für mich deuten diese Hirngespinste, die in den letzten Jahren von ihnen propagiert werden, auf die Entwicklung eines bevormunderischen Möchtegernökokonservativismus hin. So eine Art Birkenstock – CSU. Das Traurige ist, daß sich die Grünen langsam aber sicher von ihrer Rolle als ernst zu nehmende politische Kraft links von der SPD verabschieden mit solchen Murks. Es hat ja durchaus Tradition bei den Grünen, sich mit solchen PR-trächtigen Eigentoren selbst die Wähler zu vergraulen. “Benzin 5 Mark” sage ich nur. Oder “Tempolimit auf Autobahnen” (halte ich für ne gute Idee, aber in Deutschland sollte man sowas nicht zwingend vor ner Wahl verkünden). Wollen die nicht, oder können sie nicht anders? Vielleicht wird es auch einfach mal Zeit, die alte Führungsriege mit ihrem verfestigten Dagegen-Dogmatismus auszuwechseln. Es gibt doch bestimmt genug junge Grüne, die nicht so weltfremd und berechnend dauerechauffiert agieren. Die sollte man mal ran lassen. Die nerven dann vielleicht auch nicht gleich so, wenn man sie in den Medien auch nur sieht. Ganz ehrlich, wenn ich Claudia Roth auf dem Bildschirm sehe, dann schalte ich doch ab, weil ich das gutmenschliche aber inhaltsleere Gemecker einfach nicht mehr hören kann. Zu gefühlten 95% bestehen ihre Statements doch daraus, das nutzt sich einfach ab. Wenn Frau Roth mal was wirklich Gutes sagen würde, wir würden es doch gar nicht mehr mit bekommen. Das finde ich schade. Die Grünen sollten endlich wieder da werden, was sie früher mal waren: WÄHLBAR – theoretisch Zwinkerndes Smiley!

Hinsichtlich dieser Schnapsidee vom Veggie-Tag möchte ich doch mal nach der Umsetzbarkeit fragen. Ich glaube, daß nicht einmal die Frau Künast ernsthaft glaubt, daß man das durchsetzen oder gar noch effektiv kontrollieren kann, aber man kann es ja mal durchspielen. Wird dann eine “Staatliche Aufsichts- und Sicherungsbehörde Veggie” gegründet? Kurz: “StASi – V”? Deren Gemüsepolizisten (GeMüPo) durchkämmen dann die Kantinen des Landes mit ihren mobilen Laborwagen und nehmen Kantinenpersonal unverzüglich in Gewahrsam, sofern die staatlichen Richtlinien nicht eingehalten werden? Werden Mensaspeisepläne demnächst genehmigungspflichtig und mit 5 Monaten Vorlauf nach Berlin gefaxt (natürlich gefaxt… Neuland und so) um dann mit “verbindlichen Änderungsvorschlägen” retour zu gehen? Und was ist mit so Leuten wie mir? Mit Leuten, die sich dann einfach mit nem Wurstbrot an den Mittagstisch setzen oder sich einfach den Grillrest vom Vorabend von der Angebeteten haben gewohnt phantasievoll und kreativ eintuppern lassen? Vermutlich ist

“solcherlei defätistisches Fehlverhalten in den StASi-V Statuten nicht vorgesehen und hat ein im Ermessen des jeweilig federführend ermittelnden GeMüPos liegendes, unverzüglich zu vollstreckendes Strafmaß zur Folge”

Da kann man ja noch froh sein, wenn die bereits bei Rauchern erprobten und bewährten Mechanismen greifen und man einfach nur draußen essen muß.

PS: Vive la Résistance!

1 Kommentar:

  1. Habs je Gestern schon geschrieben: Berlin zu Polen ;-) Da ist das mit dem Fleischkonsum eh nicht so weit her wie hier ;-) Aber ob die Polen den Wodka verboten haben wollen? ;-)

    Wenn ich so meinen Speiseplan ansehe: Fleisch. Aber auch nicht jeden Tag, manchmal gibt es auch ganz unbewusst ganz vegetarische Tage. Aber dann, weil mir danach ist, nicht, weil eine faltige Politikerin mir das vorgeben will.

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