Montag, 8. Juli 2013

BORN TO RUN - BRUCE SPRINGSTEEN RED-BULL-ARENA LEIPZIG, 07.07.2013

 

Mahlzeit allerseits. Jetzt, da der Schweiß der gestrigen Nacht abgeduscht und der Dank der Innenstadtbaustellen in Leipzig entstandene Schlafmangel aufgeholt ist, melde ich mich ordnungsgemäß zurück aus “Lucky Town”… wobei… nee, den Titel hat Leipzig sich gestern nicht verdient. Warum? Das stand erst hier, habe ich aber jetzt ins PS ausgelagert. Wer will, der kann es lesen. Muß man aber nicht, da es mit dem Konzert eigentlich nichts zu tun hat; welches für sich genommen diesen Titel locker eingestrichen hätte. Nachdem der Bericht jetzt fertig ist, gehört das wie ich finde nicht an die erste Stelle des Postings. Da gab es viiiiiieeeeeeel Wichtigeres gestern. Voran geschickt sei noch, daß ich das, was ich mir am Schluß meines letztjährigen Berichtes vom Bruce Springsteen Konzert in Berlin (findet ihr HIER – verzeiht die leeren Fotoplätze, das hatte Gründe wie die Bloggerwelt weiß) vornahm, auch umsetzen konnte: Statt Innenraum, konnte ich für die Kleine Schwester und mich dieses Jahr die gegehrten Front of Stage Karten ergattern und somit die Absperrung, an der wir letztes Jahr noch standen, überwinden. Smiley Hier also meine gewohnt kurzen Impressionen zur gestrigen Audienz beim Boss in der Red Bull Arena Leipzig:

Wir erreichten nach einer gediegenen Sonntagsfahrt durch die sächsische Pampa, welche ihre mit Abstand trostloseste Ausprägung zwischen Chemnitz und Leipzig annimmt, gegen 15 Uhr die Red Bull Arena. Noch schnell die mitgeführte Marschverpflegung gelyncht und dann alles Relevante in den Taschen der erprobten Konzerthose verstaut und mit Wasserflasche und der Kleinen Schwester dem Stadion entgegen geschlendert. Es waren schon jede Menge Menschen auf den Beinen und chillten im prallen Sonnenschein über das Areal. Wir reihten uns ein und suchten gewohnheitsgemäß den Merch-Stand auf. Ich persönlich finde das im Übrigen super, daß, was ich bisher vor allem in Leipzig erlebt habe, der Merchandise vor dem eigentlichen Einlass angesetzt wird. Das entspannt die Situation doch ungemein und die sonst mitunter viertelstündlichen Wartezeiten mit fremdmenschlichen Ellenbogen zwischen den Rippen werden mit einem Mal durch ein Überangebot an Platz und ein geradezu komfortables Shoppingerlebnis ersetzt – zumindest in Relation zum sonstigen Ablauf. Mit je einem T-Shirt bestückt schritten wir dann zur Schlange am Eingang. Da es zwei gab wählten wir die kürzere und verbrachten eine gute Stunde schwitzend in der Sonne. Der Einlass verzögerte sich aber gut 40 Minuten, während aus dem Stadion schon der Soundcheck an unsere Ohren drang – rein nervlich gesehen ein schweres Schicksal in diesem Moment. Zwinkerndes Smiley Als wir dann endlich ins Stadion strömten, war ich zunächst von Beschattung positiv überrascht. Der Innenraum lag nahezu komplett außerhalb des direkten Wirkungsbereiches unseres Zentralgestirns, was nach der Warterei in der prallen Sonne doch recht angenehm war. Um meine Konzertfähigkeit endgültig wieder her zu stellen füllte ich die Flüssigkeitsspeicher wieder auf – selbstverständlich mit Bier!

BossBier

Wir schritten dann mit unseren Exklusivkarten durch die letzte Kartenkontrolle in den Front of Stage Bereich vor und holten uns ordnungsgemäß unser Bändchen ab. So legitimiert setzten wir uns erst einmal ein halbes Stündchen mit unserem Bier auf den Boden zwischen die anderen wartenden Fans und genossen diese angenehme, sehr entspannte Atmosphäre im FOS. Seit gestern weiß ich dadurch auch, wie sich ein “Noob” im FOS bei Pearl Jam vorkommen muss, wenn so Leute wie ich um ihn herum stehen und sich über ihre obsessiven Stalking-Touren quer durch Europa unterhalten… nur daß ich gestern der Noob war. Irgendwo hinter uns wurde die ganze Zeit ein Familienvater damit aufgezogen, daß der die Mönchengladbach-Show ausließ um dem Geburtstag seiner Holden bei zu wohnen. “Mönchengladbach” zum Unwort zu erklären half ihm nicht wirklich Ruhe vor seinen Kumpels zu finden… wie auch?!? Zwinkerndes Smiley Andere wiederum vollzogen die letzten 3 Wochen geographisch nach und einem wurde mehr oder weniger schwindelig davon, welche Städte ihren Weg säumten. Wüßte ich nicht aus eigener Erfahrung, was das für einen Spaß es macht “seiner” Band hinther zu reisen und dabei ein wenig in der Welt herum zu kommen, ich hätte sie für verrückt erklärt. Wir saßen also da zwischen all diesen Hardcore-Fans im Arenaschatten bei irgendwas um die 25 Grad, tranken Bier und die Bühne war bequeme 20 Meter vor unserer Nase. Das Rund des Stadions füllte sich Stück für Stück – jedoch recht bedächtig – während wir es uns gut gehen ließen und die Vorfreude mit jeder Minute stieg.

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Irgendwann sprangen alle urplötzlich auf – warum auch immer – und rückten plötzlich enger zusammen. Wir fanden uns mit ein wenig begrenzterem Platzangebot, aber immer noch recht komfortabel, um die 15 Meter vor der Bühne wieder. Als sich das Spielchen dann ein weiteres Mal wiederholte, standen wir 10 Meter vor der Bühne… 10 Meter!!! Wir waren beide recht verdutzt darüber, weil wir einfach nicht damit gerechnet haben so nahe heran zu kommen, aber wenn man schon mal da ist…! Zwinkerndes Smiley Es erwies sich daher auch als gute Entscheidung, daß ich meine alte, treue Exilim für den Abend reaktiviert hatte und mitführte. Gut, das Ding ist mit seinen 8 Megapixeln, dem praktisch nonexistenten Zoom und der doch arg in die Jahre gekommenen Technologie nicht wirklich für gute Bilder gut. Dafür ist sie aber so robust wie zuverlässig und da ich es mir ohnehin abgewöhnt habe Fotos bei Konzerten zu machen oder gar Videos aufzunehmen und statt dessen einfach das Konzert genieße, fand ich es auch nicht wirklich schlimm. Im Wesentlichen hielt ich unsere Warterei vor und im Stadion fest und – konnte dann doch nicht widerstehen ein paar Mal auf den Auslöser zu drücken wenn der Boss gerade günstig stand – die besten Fotos flechte ich im Folgenden mit ein. Aber dazu später.

BossSun

Der Boss ließ angesichts des 19 Uhr-Starttermins auf sich warten und so gegen 19:30 Uhr hatte man im Stadion schon von der improvisierten LaOla bis hin zum Pfeifen mit lang gezogenem “Bruuuuuuuuuuuuce” alles versucht um den Boss auf die Bühne zu locken. Langsam wurde die Spannung unerträglich und man merkte gerade der Die-Hard-Fraktion an, daß das Überspielen der Aufregung mit Lässigkeit nicht mehr so ganz funktionierte. Auch auf den Sitzplätzen waren kaum noch freie Sitze zu erkennen zu diesem Zeitpunkt.

Stadion

Gut 10 Minuten später war es endlich so weit. Das Intro erklang und der Boss folgte seiner E-Street-Band breit grinsend und sichtlich gut gelaunt auf die Bühne. Wir waren ja schon letztes Jahr in Berlin recht nahe dran, dieses Jahr aber konnten wir dem guten Mann ja praktisch in die Augen sehen. Wie Als alle ihre Plätze eingenommen hatten ging es dann auch gleich los. Da der gestrige Abend nur sehr schwer als Aneinanderreihung von Songs nachzuvollziehen und zu beschreiben ist, hier schon einmal die komplette Setlist:

Roulette und Lucky Town als Eröffnung jeweils ganz ganz dicke Überraschungen. Aber Überraschungen, die zündeten. Bruce machte vom ersten Song an klar, daß er Leipzig in erstklassiger Spiellaune erreicht hatte. Von Anfang an wurde mit dem Publikum interagiert und geschäkert, daß es nur so krachte. Wahrscheinlich ist es auch diese Magie, dieser Reiz des Pseudointimen im Rahmen eines 45000 Menschen-Meeres, der dafür sorgt, daß man diesen Stadioncharakter der ganzen Veranstaltung einfach vergißt und sich mit der Zeit eher vorkommt wie in einer deutlich kleineren Venue. Wenn man dann mal wieder vom tosenden Beifall aus seiner Trance gerissen wird, wenn ein Lied endet, und sich umschaut, dann fragt man sich schon kurz, wo die ganzen Leute her kommen. Nachdem dann die “Badlands” und “Death to my Hometown” die stimmung weiter nach oben peitschten, nutzte Bruce eine der vielen, ausgedehnten und vor allem unglaublich guten Jams seiner E-Street-Band um Fleißig Schilder aus dem Publikum einzusammeln auf denen Songwünsche notiert waren. Das Ergebnis dieser Aktion waren dann “Sherry Darling”, “Back in your Arms” und natürlich das einfach nur als großartig zu bezeichnende “You never can Tell”. In der Bandgeschichte erst 4 Mal aufgeführt und das schon vor Jahrzehnten, war es zunächst kein Wunder, daß man dieses Chuck Berry – Cover nicht sofort drauf hatte. Aber das folgende Video zeigt wie ich finde einfach mal in beeindruckender Weise, was das da alles für hochklassische Musiker sind in der E-Street-Band und wie man sich auf der Bühne so einen Song halt spielerisch “zurück holt”, bis am Ende kein Mensch mehr auf die Idee kommen würde, das Ding sei nicht einstudiert:

Außerdem offenbart er mit seiner anfänglichen Impro noch ungeahnte Entertainer-Qualitäten. Auch das zog sich durch den gesamten Abend. Große und kleine Gesten sowie eine schon fast freundschaftliche Vertrautheit mit den Zuschauern machen Konzerte vom Boss einfach einmalig. Welcher Star seines Formats stibitzt seinem Zuschauer denn den frischen Bierbecher und zelebriert dessen Leerung in einem Zug?!? Im Mainset war es auffällig, dass den Songs jede Menge Raum eingeräumt wurde, was Springsteen auch die Zeit gab für solche Aktionen. Wie seine E-Street-Band dabei zusammenspielt ist einfach nur Wahnsinn. Auf jeden Ausflug ins Publikum wird reagiert und der Song eben mit entsprechenden, spontanen Soli oder halt Jams beliebig verlängert.

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Ganz großes Tennis war das! Um einen herum flogen die Hände nur so in die Luft und es wurde getanzt, mitgesungen und geklatscht. Eine wahnsinnige Atmosphäre war das. Was auch erwähnenswert ist: Das weite Rund wurde durchaus angesteckt. Wenngleich die meisten sitzen blieben, so klatschten und sangen sie doch mit. Angeheizt wurden das Publikum immer wieder durch die Einlagen von Bruce, der Securitymitarbeiter herzte oder einfach mal eine flotte Sohne mit einer der bereit stehenden Sanitäterinnen aufs Parket legte. Höhepunkt waren aber wohl die Kinder, die er sich auf die Bühne holte. Wie schon in Berlin wurde “Waiting on a Sunny Day” mit minderjähriger Begleitung beendet; die Gitarreneinlage eines anderen Mädels war dagegen neu… angesichts des mehrminütigen Gebastels am Gitarrengurt (was aber dank E-Street-Band überhaupt nicht störte) wohl auch mehr oder weniger spontan. Ein Highlight war für mich mal wieder “Shackled and Drawn”, der Song zündet einfach live im Stadion. Auch wenn es keine Rarität ist, so zählte er neben “You never can Tell” und “Lonesome Day” zu den besonders hell funkelnden Perlen des Mainsets für mich. Man hatte eigentlich die ganze Zeit das Gefühl, dass das Konzert immer und immer weiter ging. Nichts deutet darauf hin, daß man sich der Zugabenpause näherte. Man floß einfach mit der Musik durch den Abend und genoß es einfach nur. Umso überraschender war es dann, als nach reichlich zwei Stunden plötzlich mit “Light of Day” das Ende da war und die Band nebst Boss die Bühne verließ.

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Das anstehende Encore war allen bewußt, klar, aber während man noch versuchte sich zu sammeln und das eben erlebte ein wenig zu verarbeiten, war es schon nach kaum 2 Minuten vorbei mit der Bühnenabsenz der Protagonisten.Man widmete den nächsten Song – wie es bei Konzerten in den “neuen Ländern” unserer Heimat wohl üblich scheint – dem legendären 88er Auftritt in Ost-Berlin. (BTW: Wie ist es eigentlich in den gebrauchten Ländern? Wurde das beispielsweise in München auch angesprochen?). Natürlich ging bei seinem größten Gassenhauer das Stadion nochmal richtig ab, wenngleich ich persönlich “Badlands” und das folgende “Born to Run” noch ne Spur intensiver fand. Der Boss knüpfte deutlich am Mainset an, die Songs wurden zellebriert und einfach nur großartig gespielt. Was allerdings auffiel war, daß zwischen den Liedern nicht mehr anmoderiert wurde. Vielmehr wurde direkt mit “one, two, three, four” zum nächsten Song weiter geleitet. Während der Songs drehte dieser 63Jährige unermüdlich seine Runden im Kameragraben, auf der Bühne oder auf den beiden kleinen, etwa 5 Meter ins Publikum führenden Stegen zwischen denen wir praktischer Weise standen.

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Wo der Mann die Energie her nimmt? Ich weiß es nicht. Vermutlich lag es am Bier. Zwinkerndes Smiley Bei “Dancing in the Dark” holte er sich dann wieder weibliche Begleitung auf die Bühne und das großartige, monumentale “Tenth Avenue Freeze Out” zelebrierte dann wieder die E-Street-Band und ihr Können. Absolut geniale Version! Der (eigentliche) Closer war dann nochmal ein absoluter Traum. Mit dem John Fogerty Cover “Rockin All Over the World” ging es nochmals richtig zur Sache im Stadion. Hinter dem Boss auf der Leinwand leuchteten Filmszenen aus dem Publikum auf – alle samt ausgelassene, glückliche Gesichter mit breitem Grinsen und verklärtem Blick, laut singend und tanzend. Die Kameramänner mussten auch nicht lange suchen, sie hätten buchstäblich jeden filmen können. Smiley Eine große, ausgelassene, fast drei Stunden andauernde Rock ‘n Roll und Bluesparty ging euphorisch und mit lauter fröhlichen Gesichtern und schweißgebadeten Menschen zu Ende. Die E-Street-Band wurde mit frenetischem Jubel gefeiert und verabschiedete sich in den Backstagebereich. Der Boss bedankte sich bei jedem Einzelnen von ihnen als sie die Bühne verließen und… kehrte nochmals um. Mit Mundharmonika und Akustikgitarre stand er da… bereit zum endgültigen Abschiedsgruß. War der Abend bislang doch sehr euphorisch, rockig und voll von positivem Anger-Management gewesen (Stickwort “Wrecking Ball”), so folgte nun das, was eigentlich als Einziger Wunsch noch offen geblieben ist bis dato. Eine zerbrechliche, getragene und sehr, sehr nachdenkliche Akustikversion. Ich brauchte ne Weile um zu erkennen, was es war, aber was Bruce da auf der Bühne ablieferte war einfach nur ein Geniestreich. Minimalistisch instrumentalisiert, aber eindringlich und schon fast ins depressive tendierend interpretierte er sein “Thunder Road”. Wo eben noch alles gesprungen war und sich jubelnd in den armen lag in unserem Front of Stage Bereich, da standen jetzt tausende wie angewurzelt da und schwiegen. Unfassbar intensiver Song! Ich habe ein Video dazu gefunden. Im Vergleich zu unserer Ecke vorn im FOS war man hinten im Innenraum aber motorisch noch regelrecht aktiv unterwegs…

WAHN-SINN!! Ich liebe ja solche langsamen Closer. Letztes Jahr in Berlin, als endlich mal “Indifference” auf einem meiner Pearl Jam Konzerte kam, war das ähnlich. Gestern war es einfach nur magisch diesen kompletten Gegensatz innerhalb weniger Minuten mitzuerleben. Als danach dann wirklich Schluß war, ließ der Boss, wie wir beim Verlassen des Stadions feststellten, viele Tränen zurück. Ob es nun mit Thunder Road zu tun hatte oder mit dem generellen Ende des Abends – keine Ahnung. Logisch wäre beides gewesen.

Hach ja, am Ende steht wieder einer dieser unvergesslichen Abende zu Buche, an die man sich noch laaaange zurück erinnern wird. Von denen man noch lange zehren wird und von denen man sich noch in Jahren erzählen wird. Und das werden nicht nur wir tun, geschätzte 44.998 andere Menschen werden das auch tun, dafür hat der Boss in dieser warmen, klaren Sommernacht gesorgt.

 

 

 

PS: Beim Durchstöbern der ersten “offiziellen” Konzertberichte fiel mir eines auf: Es wird meist erst einmal gemeckert. Irgendwas findet sich ja immer, was mich normaler Weise auch nervt. Schlange zu lang, Bier zu teuer, Sound zu schlecht, der Bassist hatte hässliche Socken an… blablabla, so geht das meistens. Aber gestern, da kann ich ausnahmsweise mal verstehen, daß man die Konzertberichte mit leiser Kritik an der veranstaltenden Stadt würzt. Warum? Weil sie es sich verdient hat! Aber Gott sei Dank konnte man das alles recht schnell abhaken wenn man erst ein Mal in der Arena war; was jetzt für mich persönlich aber nichts daran ändert, daß es schon Städte gab, die einen besseren Eindruck hinterlassen haben als Veranstalter von Großevents. Die Parkgebühren binnen 12 Monaten von 5€ (Nightwish 2012) auf 10 Tacken zu erhöhen finde ich ja schon frech. Wenn dann aber über Twitter noch panische Fotos rum gehen, daß dutzendweise Autos von Äckern und brachliegenden Flächen abgeschleppt werden, wo man scheinbar um Kasse zu machen mal fix ein zeitlich begrenztes Parkverbot erließ was morgen wieder weg ist… dann ist das dreist. Von der Verkehrsregulierung nach dem Konzert will ich gar nicht erst anfangen – 3 Stunden Fahrt für 85 Kilometer (die letzten 75 davon schafften wir in den üblichen 60 Minuten… ) sind dann schon “sportlich”. Zumal man das hätte mit ein wenig Verkehrsplanung locker regeln können. Wenn man aber alle so fahren läßt, wie sie das gewohnt sind, dann braucht man sich nicht wundern, wenn es sich an plötzlich auftauchenden Baustellen staut; zumal mir hier und da nicht klar war, warum man zweispurige Straßen plötzlich auf eine Spur minimiert – hinter den Absperrungen passierte einfach mal nichts. Ein Mal ne vernünftige Umleitung um die Baustellen und vor allem die Innenstadt herum ausweisen, den Pulk eben nicht durchs Zentrum schleusen sondern über die mehrspurige Lehmannstraße auf die B95 lotsen und fertig ist der Lack. Habe das in Nijmegen 2007 erlebt. Die habe innerhalb einer Stunde auf die Tour ihre Innenstadt leer bekommen vom Festivalverkehr. Man wurde gezwungen in eine auf den ersten Blick sinnlose Richtung zu fahren, was sich aber relativierte, da man eben über die breitesten Straßen mit dem günstigsten Fassungsvermögen ums Zentrum herum fuhr und dann zwangsläufig an seiner Autobahn ankam. Das war perfekte Orga im Nachhinein. Aber egal. Ich wollte das hier nur mal kurz erwähnen, weil ich finde, das sollte man auch mal ansprechen, daß Leipzig gestern unerwartete Schwächen zeigte. Bislang hat nur Düsseldorf einen noch negativeren Eindruck hinterlassen bei mir was Konzertorganisation angeht… und das will was heißen, denn von Köln B erwarte ich nichts Besseres, von Leipzig schon. Also Leipzig: Das kannst du besser, ich weiß das, weil ich es schon mindestens ein halbes Dutzend Mal erlebt habe, daß Du das drauf hast. Lass das nur nen Ausrutscher gewesen sein… bitte.

6 Kommentare:

  1. Die kleine Schwester8. Juli 2013 um 21:45

    Ich will wieder zurück, es soll wieder gestern Abend sein. "Perfekt" reicht nur bedingt zur Beschreibung dieses Konzerts.

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    1. Ja, es war großmächtig, dieses Konzert! Würde jetzt auch gerne wieder in der Crowd stehen und zu Open All Night abgehen. :-) Aber wir müssen ja eh nochmal zum Boss, er schuldet uns noch mindestens ein Atlantic City! ;-)

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    2. Wir standen direkt hinter der FOS Area und konnten einen echt LEGENDÄREN abend genießen, ich bekomme heute noch feuchte Augen und Gänsehaut!!!!

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    3. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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    4. Jaja, das ist das Springsteen-Syndrom. Habe Berlin 2012 jetzt noch nicht ganz verarbeitet. ;-)

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  2. Ich sags ja: Front of Stage-Karten!!!

    Liest sich wirklich nach einem wunderbaren Konzertabend.

    LG

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